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So sichern Vertriebsleiter Margen trotz steigender Preistransparenz im Markt

Timo Jacobi
Timo Jacobi |

So sichern Vertriebsleiter Margen trotz steigender Preistransparenz im Markt

Die Herausforderung: Margendruck in der Bauzulieferindustrie

Du als Vertriebsleiter in der Baubranche kennst die Situation: Die Preistransparenz steigt durch digitale Plattformen und globalen Wettbewerb stetig an. Deine Kunden haben oft einen schnellen Überblick über die Marktpreise, was den Druck auf Deine Margen erhöht. Dein Vertriebsteam steht vor der Aufgabe, nicht nur Umsatz zu generieren, sondern diesen auch profitabel zu gestalten. Im hart umkämpften Markt der Bauzulieferer ist es entscheidend, Deine Ressourcen effizient einzusetzen und den wahren Wert Deiner Produkte und Dienstleistungen erfolgreich zu kommunizieren.

Die Lösung: Wertorientierter Vertrieb als Margen-Booster

Um Margen trotz Preistransparenz zu sichern, musst Du den Fokus Deines Vertriebs vom reinen Preis auf den Wert Deines Angebots verlagern. Das bedeutet, Du verkaufst nicht nur ein Produkt, sondern eine Lösung, die dem Kunden echten Mehrwert und langfristige Vorteile bietet.


1. Werterkennung und -kommunikation als Dein Fundament

Dein erster Schritt ist es, den einzigartigen Wert Deiner Produkte und Dienstleistungen präzise zu definieren und diesen klar zu kommunizieren. Gehe über reine technische Spezifikationen hinaus:

  • Definiere Deine Alleinstellungsmerkmale (USPs): Was macht Dein Angebot wirklich besser als das der Konkurrenz? Ist es überragende Qualität, Langlebigkeit, innovative Technologie, besonderer Service, schnelle Lieferzeiten oder Nachhaltigkeit?
  • Betone den Gesamtlebenszyklus (TCO): Zeige Deinen Kunden, dass ein vielleicht höherer Initialpreis durch niedrigere Wartungskosten, Energieeffizienz oder eine längere Lebensdauer langfristig zu Kosteneinsparungen führt.
  • Lösungsorientierter Ansatz: Verkaufe nicht einfach ein Fenster, sondern eine energieeffiziente Hülle, die Heizkosten senkt und den Gebäudewert steigert.

Praxisbeispiel: Ein Hersteller von hochleistungsfähigen Dämmsystemen kommuniziert nicht den Preis pro Quadratmeter, sondern die jährliche Energieersparnis und den Beitrag zur CO2-Reduktion, der für Bauträger und Immobilienbesitzer einen messbaren Mehrwert darstellt.

2. Deine Zielgruppe verstehen: Wer zahlt für welchen Mehrwert?

Bevor Du Preise verteidigst, musst Du wissen, welche Deiner Zielgruppen bereit ist, für welchen Mehrwert zu zahlen. Das erfordert eine tiefergehende Definition Deiner idealen Kunden:

  • Kundenbedürfnisse und -prioritäten: Sind Deine Kunden primär preissensibel oder legen sie Wert auf Zuverlässigkeit, Innovation, Nachhaltigkeit oder eine schnelle Projektabwicklung?
  • Projekttypen und -risiken: Bei welchen Bauvorhaben sind Ausfallsicherheit, exzellenter Service oder spezifische Zertifizierungen so kritisch, dass sie einen höheren Preis rechtfertigen?
  • Entscheiderprofile: Wer sind die Stakeholder, die langfristigen Wert über kurzfristige Kosten stellen? Welche Bauherren, Architekten oder Generalunternehmer sind auf der Suche nach Premium-Lösungen?
  • Schmerzpunkte und Herausforderungen: Welche Probleme Deiner Kunden löst Dein Produkt oder Deine Dienstleistung, die ein Wettbewerber zum niedrigeren Preis nicht lösen kann?

Erstelle Buyer Personas, die nicht nur demografische Merkmale abbilden, sondern auch die Wertwahrnehmung und Zahlungsbereitschaft Deiner idealen Kunden visualisieren.

3. Datenbasiert Margenpotenziale aufdecken

Nutze Deine internen und externen Daten, um profitablere Segmente zu identifizieren und Deine Preisstrategie zu optimieren:

  • CRM-Analyse: Welche Bestandskunden sind besonders profitabel? Welche Projekte generierten in der Vergangenheit die besten Margen? Gibt es Muster in Bezug auf Projekttyp, Region oder Kundensegment?
  • Markt- und Wettbewerbsanalyse: Wo differenzieren sich Wettbewerber über den Preis hinaus? Gibt es unerschlossene Nischen, in denen Dein einzigartiger Wert einen Preisaufschlag rechtfertigt?
  • Pricing Intelligence: Sammle und analysiere Daten zur Preisentwicklung im Markt und zur Wertwahrnehmung Deiner Produkte. Verstehe, wo die Schmerzgrenze Deiner Kunden liegt und wo Dein Wert einen Premium-Preis ermöglicht.

Sammle so viele Informationen wie möglich über Deine Kunden und den Markt, um Muster und Trends zu erkennen, die Dir helfen, Deine Margen zu sichern.

4. Exzellente Value-Kommunikation in allen Kanälen

Mit den gewonnenen Erkenntnissen entwickelst Du eine Kommunikationsstrategie, die den Wert Deines Angebots in den Vordergrund stellt. Deine Inhalte müssen Mehrwert bieten und Deine Expertise demonstrieren:

  • Case Studies: Präsentiere erfolgreiche Projekte, die den Return on Investment (ROI), die Risikominimierung oder die langfristigen Vorteile Deiner Lösungen verdeutlichen.
  • Whitepapers und Expertenartikel: Erkläre technische Überlegenheit, Effizienzgewinne oder die Reduktion von Ausfallzeiten, die mit Deinen Produkten verbunden sind.
  • Webinare und Workshops: Positioniere Dein Team als Experten, die Lösungen für komplexe Kundenprobleme anbieten und so den Wert Deines Unternehmens steigern.
  • Vertriebsschulung: Trainiere Dein Vertriebsteam darin, den Wert Deiner Produkte überzeugend zu kommunizieren und nicht nur technische Merkmale aufzulisten.

Wähle die Kanäle, die Deine wertorientierte Zielgruppe am besten erreichen, beispielsweise LinkedIn für Entscheider, Fachpresse oder gezielte Direktansprache.

5. Souveräne Preis- und Wertverhandlungen führen

Im Verkaufsgespräch ist es entscheidend, den Fokus auf den Wert zu halten und Preisdruck standzuhalten:

  • Vorbereitung ist alles: Kenne Deine Schmerzpunkte, Deine Verhandlungsspielräume und Deine Alternativen zum aktuellen Geschäft (BATNA – Best Alternative To a Negotiated Agreement).
  • Nutzen hervorheben: Lenke das Gespräch immer wieder auf die Vorteile und den langfristigen Nutzen für den Kunden.
  • Fragen stellen: Verstehe die wahren Prioritäten Deines Kunden. Oft ist der Preis nicht der einzige oder wichtigste Entscheidungsfaktor.
  • Alternativen anbieten: Schlage bei Preiswiderstand keine Rabatte vor, sondern alternative, schlankere Lösungen, die aber auch weniger Mehrwert bieten. So visualisierst Du den Wert.
  • Mut zum Nein: Nicht jeder Auftrag ist profitabel. Manchmal ist es besser, auf ein Geschäft zu verzichten, um Deine Margen und Ressourcen zu schützen.

Schule Dein Vertriebsteam intensiv in Verhandlungstechniken, die über das bloße Rabattieren hinausgehen.

6. Kontinuierliche Analyse und Margen-Optimierung im Vertriebsprozess

Die Sicherung von Margen ist ein fortlaufender Prozess. Messe regelmäßig den Erfolg Deiner Strategien und passe sie an:

  • Margen-KPIs: Verfolge nicht nur Umsatz, sondern auch den durchschnittlichen Deckungsbeitrag pro Auftrag, den Customer Lifetime Value (CLV) und die Marge pro Produktlinie.
  • Feedbackschleifen: Hole regelmäßig Feedback von Deinen Kunden und Vertriebsmitarbeitern ein. Was hat bei margen-starken Projekten funktioniert? Wo gab es Preisschwierigkeiten und warum?
  • Prozessanpassung: Optimiere Deine Vertriebsprozesse, um frühzeitig profitable von unprofitablen Projekten zu unterscheiden. Schärfe die Qualifizierung von Leads und fokussiere Dich auf Kunden, die Deinen Wert zu schätzen wissen.
  • Preisstrategie anpassen: Überprüfe und justiere Deine Preisstrategien regelmäßig, um auf Marktveränderungen und neue Wettbewerber flexibel reagieren zu können.

Durch kontinuierliche Erfolgsmessung und Optimierung kannst Du nicht nur Deine Vertriebsziele erreichen, sondern diese auch nachhaltig profitabel gestalten.


Fazit: Als Vertriebsleiter Margen strategisch sichern

Als Vertriebsleiter in der Baubranche ist es Deine Kernaufgabe, Margen zu sichern – selbst bei steigender Preistransparenz. Indem Du den Fokus auf den wahren Wert Deines Angebots legst, Deine Zielgruppe präzise verstehst, datenbasiert agierst, Deine Value-Botschaft exzellent kommunizierst und Dein Team zu souveränen Wertverhandlungen befähigst, stärkst Du Deine Position im Markt. Dies führt zu höheren Deckungsbeiträgen, nachhaltigem Wachstum und langfristigem Vertriebserfolg.

 

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