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Key-Account-Management im Bauwesen: Kundenbindung neu gedacht

Timo Jacobi
Timo Jacobi |

Vertriebsperformance im Bau: Wie du deine Pipeline mit datengetriebenen Entscheidungen zum Explodieren bringst

Kennst du das Gefühl, wenn du in einer Baustelle stehst, umgeben von Lärm, Staub und dem Geruch von Beton, und dich fragst, warum deine Vertriebspipeline so langsam vorankommt wie ein Bagger im Schlamm? Du bist nicht allein. Viele Vertriebsleiter in der Bauzulieferindustrie kämpfen mit ähnlichen Problemen. Aber es gibt einen Ausweg aus diesem Dilemma: datengetriebene Entscheidungen. Vergiss Bauchgefühl und alte Gewohnheiten. Es ist Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und die Power von Daten zu nutzen, um deine Vertriebsperformance auf ein neues Level zu heben.

Die Realität: Vertrieb im Blindflug ist teuer

Mal ehrlich: Wie viele deiner Vertriebsentscheidungen basieren auf harten Fakten und wie viele auf „gefühlten Wahrheiten“? Vermutlich mehr auf Letzterem, oder? Das ist verständlich. Die Bauindustrie ist traditionell eher konservativ und datengetriebene Ansätze sind oft noch Neuland. Aber genau das ist das Problem. Du steuerst dein Vertriebsteam wie ein Schiff ohne Radar im Nebel. Du verschwendest Ressourcen, verpasst Chancen und ärgerst dich über verpuffte Budgets.

Ein typisches Beispiel: Du vermutest, dass Architekten eine wichtige Zielgruppe für dein neues Dämmmaterial sind. Also schickst du dein Vertriebsteam los, um Architekturbüros abzuklappern. Das Ergebnis: viel Zeitaufwand, wenig Leads und frustrierte Mitarbeiter. Hättest du vorher Daten analysiert, hättest du vielleicht festgestellt, dass Bauträger in deiner Region die eigentlichen Entscheidungsträger sind oder dass nachhaltige Bauprojekte besonders vielversprechend sind.

Der Punkt ist: Vertrieb im Blindflug ist nicht nur ineffizient, sondern auch schweineteuer. Du investierst in Aktivitäten, die nicht funktionieren, und verpasst gleichzeitig lukrative Gelegenheiten.

Datengrundlage schaffen: Wo findest du die Goldadern?

Okay, du bist überzeugt, dass Daten wichtig sind. Aber woher nehmen? Keine Sorge, du musst nicht gleich eine teure Marktforschungsstudie in Auftrag geben. Es gibt viele Quellen, die du nutzen kannst, um deine Datengrundlage zu verbessern:

  • Dein CRM-System: Klingt banal, ist aber oft die am meisten unterschätzte Quelle. Sind alle Daten vollständig und aktuell? Welche Projekte sind erfolgreich, welche nicht? Welche Kunden sind besonders profitabel?
  • Öffentliche Ausschreibungsplattformen: Hier findest du Informationen über laufende Bauprojekte, beteiligte Unternehmen und Ansprechpartner. Nutze diese Daten, um gezielt Leads zu identifizieren.
  • Branchenverbände und Fachzeitschriften: Sie bieten oft wertvolle Einblicke in Markttrends, neue Technologien und Wettbewerbsaktivitäten.
  • Social Media: Beobachte, was in deiner Branche diskutiert wird. Welche Themen sind gerade relevant? Welche Influencer gibt es?
  • Deine Vertriebsmitarbeiter: Sie haben direkten Kontakt zu Kunden und kennen die Herausforderungen und Bedürfnisse der Branche. Nutze ihr Wissen, um deine Daten zu validieren und zu ergänzen.

Wichtig ist, dass du die Daten nicht nur sammelst, sondern auch analysierst und interpretierst. Nutze Tools wie Excel, Power BI oder spezialisierte Vertriebsanalyse-Software, um Muster und Trends zu erkennen.

Datenanalyse in der Praxis: Vom Bauchgefühl zur Strategie

Wie sieht datengetriebene Vertriebssteuerung konkret aus? Hier ein paar Beispiele:

  • Lead-Scoring: Bewerte Leads anhand von Kriterien wie Unternehmensgröße, Projektvolumen, Branche und Kaufbereitschaft. Konzentriere deine Vertriebsaktivitäten auf die vielversprechendsten Leads und spare Zeit und Ressourcen.
  • Segmentierung: Teile deine Kundenbasis in verschiedene Segmente ein, basierend auf ihren Bedürfnissen, ihrem Kaufverhalten oder ihrem geografischen Standort. Passe deine Vertriebsstrategie und deine Marketingbotschaften an die jeweiligen Segmente an.
  • Opportunity Management: Analysiere deine Verkaufschancen, um Engpässe und Risiken frühzeitig zu erkennen. Identifiziere die Faktoren, die zum Erfolg oder Misserfolg von Projekten beitragen.
  • Vertriebsprognose: Nutze historische Daten und aktuelle Trends, um realistische Vertriebsprognosen zu erstellen. Plane deine Ressourcen und Budgets entsprechend.
  • KPI-Tracking: Definiere Key Performance Indicators (KPIs) wie Umsatzwachstum, Conversion Rate, durchschnittlicher Auftragswert und Kundenzufriedenheit. Überwache deine KPIs regelmäßig, um den Erfolg deiner Vertriebsaktivitäten zu messen und zu optimieren.

Praxisbeispiel: Ein Hersteller von Fassadensystemen analysierte seine Vertriebsdaten und stellte fest, dass Projekte mit Architektenbeteiligung eine deutlich höhere Erfolgsquote hatten als Projekte ohne. Daraufhin entwickelte das Unternehmen eine spezielle Vertriebsstrategie für Architekten, mit dem Ziel, diese frühzeitig in den Planungsprozess einzubinden. Das Ergebnis: eine deutliche Steigerung der Umsatzzahlen und eine verbesserte Kundenbindung.

Stolpersteine und wie du sie umgehst

Datengetriebene Entscheidungen sind kein Allheilmittel. Es gibt einige Stolpersteine, die du beachten solltest:

  • Datenqualität: Schlechte Daten führen zu falschen Schlussfolgerungen. Achte auf eine hohe Datenqualität und sorge für regelmäßige Datenbereinigung.
  • Überinterpretation: Daten sind nur ein Werkzeug, nicht die Wahrheit. Interpretiere die Ergebnisse kritisch und berücksichtige auch qualitative Faktoren.
  • Technologie-Overkill: Du brauchst nicht gleich die teuerste Software, um datengetrieben zu arbeiten. Beginne mit einfachen Tools und erweitere deine Infrastruktur schrittweise.
  • Mangelnde Akzeptanz: Nicht alle Vertriebsmitarbeiter sind begeistert von datengetriebenen Ansätzen. Überzeuge sie von den Vorteilen und biete Schulungen und Unterstützung an.
  • Datenschutz: Achte auf die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen, insbesondere bei der Verarbeitung personenbezogener Daten.

Fazit: Daten sind dein Kompass im Vertriebsdschungel

Datengetriebene Entscheidungen sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für jeden Vertriebsleiter in der Bauzulieferindustrie, der wettbewerbsfähig bleiben will. Du kannst deine Vertriebsperformance signifikant verbessern, deine Ressourcen effizienter einsetzen und deine Umsätze steigern.

 

 

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